Skip to content
Werk Köln-Niehl
0221 90-12200
Werk Saarlouis
06831 92-2300
Wir sind für Sie da
Mo–Fr 8–16 Uhr

Fasten auch ohne Karneval?

Pünktlich zu Aschermittwoch war es wieder soweit: die Fastenzeit hat begonnen. Verzichtet wird auf Genussmittel jeglicher Art, am meisten aber auf Alkohol, Süßes und Fleisch -geht man nach dem Christentum. Mittlerweile aber hat sich das Fasten auch als Lifestyleelement etabliert.

Denn auch nach einem Karneval 2021, in dem nicht gefeiert werden konnte, ist für viele die Zeit bis Ostern eine Periode der Besinnung auf die elementaren Dinge des Lebens. Unter dem Begriff der Achtsamkeit, ist es das Ziel vieler geworden in dieser Zeit manches wegzulassen, was als selbstverständlich erachtet wird oder das Leben bereichert.

Die Gründe des Verzichts sind hierbei unterschiedlich und sehr persönlich. Allen gemeinsam ist es sicherlich aber, bewusst Annehmlichkeiten beiseite zu lassen um auf sanfte Art zu leiden.

Individuelles Fasten

So soll im Christentum von Aschermittwoch bis Ostern an die Leiden Jesus gedacht werden, der nach seiner Taufe für 40 Tage und Nächte zum Fasten in die Wüste gegangen sein soll. Der Zeitraum der kirchlichen Fastenzeit beginnt dieses Jahr am 17. Februar und endet am 3. April (Ostersamstag), ausgenommen von den 46 Tagen sind die sechs Sonntage. Eine Zeit der Besinnung, aber auch der „österlichen Bußzeit“.

Doch die Religion spielt bei vielen immer weniger die zentrale Rolle in dieser Zeit des Verzichts.

Seit dem Einzug der Digitalisierung und des immer mehr verbreiteten Medienkonsums, entschließen sich immer mehr Menschen die Fastenzeit zu nutzen, um auch auf die „mediale Berieselung“ zu verzichten. Ob es das geliebte Smartphone ist, der Fernseher mit seinen Streamingdiensten oder das Surfen im Internet, erst wenn wir darauf nicht mehr uneingeschränkt zugreifen können, haben wir Zeit uns mehr auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Was genau das ist, ist sehr individuell, das können die Liebsten sein, Freunde, aber auch ein Hobby, was längst in Vergessenheit geraten ist.

Verschiedene Arten des Fastens

Der Klassiker des Fastens ist sicherlich das selbst auferlegte Verbot von Alkohol, der gerade in Zeiten des Lockdowns an Bedeutung gewonnen hat. Einsamkeit, Langeweile und mangelnde Möglichkeiten sich mit Freunden und Familie zu treffen, erhöhen die Gefahr aus dem allabendlichen Glas Wein, zwei oder drei zu machen. Mit der Aktion „Kannst Du ohne?“, die von Aschermittwoch bis zum 1.April 2021 läuft, möchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung dazu animieren festzustellen, welche positiven Auswirkungen der Alkoholverzicht auf den Körper hat, aber auch um auf die schleichende Abhängigkeit durch sorglosen Konsum Aufmerksam zu machen.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt des Fastens ist der gesundheitliche Aspekt. Beschränken wir das bewusste Essen und Trinken nicht nur auf die Zeit vor Ostern, sondern integrieren die Bereinigung des eigenen Körpers und des Geistes in unser alltägliches Leben, hat das bei vielen Menschen schon zu besseren Vitalwerten geführt. Denn jedes Mal, wenn unser Körper nicht mit der Verdauung von Nahrung beschäftigt ist, kann er sich der Zellerneuerung widmen.

Wer fasten will wird fündig

Die Bandbreite der Möglichkeiten ist sehr groß: Vom Heilfasten nach Buchinger, bei dem über den festgelegten Zeitraum nur Wasser, klare Brühe oder allenfalls Säfte zu sich genommen werden dürfen, über „Dinner cancelling“ bis zum Intervallfasten 16:8, nach dem an acht Stunden gegessen und in den restlichen 16 Stunden des Tages nur Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden darf. Einen Übersicht und Beratung bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in Bonn.

Für welche Art des Fastens wir uns auch entscheiden, es tut unserem Körper gut, sollte aber freiwillig geschehen. Denn nur so ist die Zeit des Fastens eine Zeit der Besinnung für Geist und Körper, eine Art kurzer Resett. Und das nicht nur zwischen Karneval und Ostern.


Jetzt teilen